Radfahrer und Fußgänger klar benachteiligt

Mit Stoppuhr, Stift und Schreibblock rückten unlängst einige Mitglieder der hiesigen ADFC-Ortsgruppe (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) zu einigen Ampeln in Datteln aus. Ziel war, die Ampelschaltungen zu überprüfen. In erster Linie sollte getestet werden, wie radfahr-, bzw. fußgängerfreundlich die Ampeln sind.
Und die Ergebnisse haben es in sich!
Durchweg stellten die ADFC-Mitglieder fest, dass Radfahrer und Fußgängerinnen systematisch benachteiligt werden.
„Die Wartezeiten bevorzugt doch ziemlich den Autoverkehr“, stellte ein Teilnehmer erstaunt fest.
„Wir haben bewusst eine Messmethode gewählt, die leicht nachvollziehbar und überprüfbar ist“, erläutert der Initiator Peter Joemann. „Es werden die maximal möglichen Wartezeiten und die Länge der Grünphasen gemessen und verglichen.“
Dabei stellte sich heraus, dass die Wartezeiten für Autos an der Ampel Westring/Friedrich-Ebert-Str. maximal 53 Sekunden beträgt. Radfahrende müssen hier bis zu 1 Minute 27 Sek. warten.
Also über eine halbe Minute länger!
Bei der Länge der Grünphase stellte sich heraus, dass diese für Autofahrer bis zu viermal so lang ist wie für Radfahrende und Fußgänger.
Ähnliche Ergebnisse erbrachten auch die Messungen an der nächsten Ampel an der Wiesenstraße / Südring.
Auch hier müssen Radfahrerinnen und Fußgänger eine halbe Minute länger warten als Autofahrende.
Das sind Zeiten, die sich summieren und die nicht gut zur gern gewollten Fahrradfreundlichkeit in Datteln passen. Wenn falsche Ampelschaltungen dafür sorgen, dass Radfahrer ausgebremst werden, macht dies das Radfahren insgesamt unattraktiver – also genau das, was man doch eigentlich nicht will. Hier könnte man mit nur wenig Aufwand und ohne finanzielle Belastung für schnelle Verbesserungen sorgen.
 

Autor: Peter Joemann